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Bericht: Spurentücher und Information über Projekt „Speerachse“ werden kaum beachtet. Zum ersten Mal stellen sich die Leute unbeabsichtigt im Aktionsraum vor die beiden Nesselwände. Dadurch bin ich gezwungen (nachdem ich anfangs über den „Speerachsen“- Grundriß auf dem Bodenpapier kroch) die Leute nacheinander mit in das Aktionsbild einzubeziehen. Einige weichen aus und gehen in den Hinterraum. Nachdem die beiden seitlichen Wandtücher sich mit Spuren gefüllt haben, und ich in einem am Boden entstandenen Kuppelkreis der „Großen Halle“ agierte, entsteht auf dem Nesseltuch vor der Eingangstür ein schönes Körperfragment von mir als Zentralbild. Die Aktion war intensiv - auch komisch in einzelnen Situationen mit den Leuten; dadurch ging die Dramatik des Inhalts für die Meisten ziemlich unter. Das lag aber nicht allein an mir. Für mich und viele Andere war es eine gute Aktion. Zwei gute Spurentücher.

Egon Schrick

In: Arbeiten 1963-1995, Katalog. Berlin, 1995




Egon Schrick (* 21. Mai 1935 in Krefeld; † 30. April 2015 in Berlin)
1955–1960 Architekturstudium Werkkunstschule Krefeld, Gestaltungslehre bei Prof. Gerhard Kadow
bis 1977 als Architekt in Worms am Rhein tätig
seit 1960 freie künstlerische Arbeiten: Zeichnungen, Radierungen
1975-80 figürliche Objekte
seit 1977 Performances
seit 1992 zeichnerische Rauminstallationen